„digital zen“ festival für freunde 28.-31.7.2022
wir werden umspült von einem gigantischen endlosen strom digitaler fotos
2022 werden weltweit schätzungsweise 1,5028 billionen fotos gemacht werden (1). bei einer geschätzten aktuellen weltbevölkerung von 7,95 millarden (2) macht jeder mensch auf diesem globus im durchschnitt 189 fotos im jahr. egal ob baby oder steinalter mensch, ob reich oder arm, ob er/sie eine kamera/telefon hat oder nicht.
1922 waren es ca. 0,9 milliarden fotos (3) bei einer weltbevölkerung von ca. 1,9 milliarden menschen (4). jeder mensch weltweit machte damals im durchschnitt 0,47 fotos im jahr.
1922 war ein foto noch etwas besonderes. die analoge fotografie mit filmen, entwicklung und abzügen war teuer und erforderte kompliziertes technisches fachwissen, das erlernt werden musste. man hat sich gedanken darüber gemacht, wann und warum ein foto gemacht wurde. es war oft ein besonderer moment im leben eines menschen, wenn ein foto gemacht wurde. eine taufe, die hochzeit, ein jubiläum oder ein letztes foto bevor man in den krieg gezogen ist. dieses foto wurde gerahmt, in ein album geklebt oder sorgsam in einem schuhkarton aufbewahrt. fotografie war schon populär aber immer noch ein recht seltenes und kostspieliges vergnügen.
die digitalisierung hat die fotografie seit den 2000er radikal verändert. ein foto kostet inzwischen so gut wie nichts mehr. fast jeder hat immer ein gerät bei sich, mit dem er/sie schnell und unkompliziert ein technisch sehr gutes foto machen kann. es ist kein fachwissen mehr notwendig. jeder macht immer und überall fotos von sich und anderen. jeder moment im leben wird festgehalten, gepostet, geliked und vergessen. die fotografie, die in der lage ist einen einzigartigen moment für immer einzufrieren hat sich zu einem riesigen bilderstrom gewandelt, ein überfluss von allem, aus dem selten noch ein einzelnes bild herausragt. ein grosses weisses rauschen. aber nicht das digitale ist das problem, sondern die möglichkeit der inflationären, kostenlosen nutzung und deren permanentem gebrauch.
das portraitprojekt „digital zen“ will dem etwas entgegensetzen und sich inhaltlich auf die ursprüngliche idee der fotografie zurückbesinnen. ein innehalten und bewusst werden für den moment, das erleben des gegenwärtigen augenblicks.
in einem ruhigen dunklen raum wird ein portraitstudio aufgebaut. jede/r kann hier mit meiner hilfe ein foto von sich machen. er/sie muss sich aber dafür ca. 20min zeit nehmen. zeit für einen moment der ruhe, der kontemplation, ein in-sich-gehen. kein selfie, sondern ein selbstportrait von diesem moment in seinem/ihrem leben. wenn der mensch bereit ist, macht er mit einem selbstauslöser EIN FOTO, eine langzeitbelichtung, so wie das am anfang der fotografie üblich war, geschuldet der damals noch sehr niedrigen empfindlichkeit der filme. die belichtungszeit wird ca 30s betragen und je nach dem wie sehr der mensch ruhig bleibt oder sich bewegt, wird das bild mehr oder weniger scharf werden. mit diesem wissen wird es seine/ihre entscheidung sein.
zu diesem gemeinsamen erlebten moment soll er/sie ein wort, einen gedanken notieren.
(1) https://blog.mylio.com/how-many-photos-will-be-taken-in-2021-stats/(2) https://de.wikipedia.org/wiki/Weltbev%C3%B6lkerung(3) https://petapixel.com/2011/09/16/film-photography-peaked-in-2000-with-85-billion-photos-taken-then-plummeted/(4)https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1694/umfrage/entwicklung-der-weltbevoelkerungszahl/
„digital zen“ festival für freunde 28.-31.7.2022
wir werden umspült von einem gigantischen endlosen strom digitaler fotos
2022 werden weltweit schätzungsweise 1,5028 billionen fotos gemacht werden (1). bei einer geschätzten aktuellen weltbevölkerung von 7,95 millarden (2) macht jeder mensch auf diesem globus im durchschnitt 189 fotos im jahr. egal ob baby oder steinalter mensch, ob reich oder arm, ob er/sie eine kamera/telefon hat oder nicht.
1922 waren es ca. 0,9 milliarden fotos (3) bei einer weltbevölkerung von ca. 1,9 milliarden menschen (4). jeder mensch weltweit machte damals im durchschnitt 0,47 fotos im jahr.
1922 war ein foto noch etwas besonderes. die analoge fotografie mit filmen, entwicklung und abzügen war teuer und erforderte kompliziertes technisches fachwissen, das erlernt werden musste. man hat sich gedanken darüber gemacht, wann und warum ein foto gemacht wurde. es war oft ein besonderer moment im leben eines menschen, wenn ein foto gemacht wurde. eine taufe, die hochzeit, ein jubiläum oder ein letztes foto bevor man in den krieg gezogen ist. dieses foto wurde gerahmt, in ein album geklebt oder sorgsam in einem schuhkarton aufbewahrt. fotografie war schon populär aber immer noch ein recht seltenes und kostspieliges vergnügen.
die digitalisierung hat die fotografie seit den 2000er radikal verändert. ein foto kostet inzwischen so gut wie nichts mehr. fast jeder hat immer ein gerät bei sich, mit dem er/sie schnell und unkompliziert ein technisch sehr gutes foto machen kann. es ist kein fachwissen mehr notwendig. jeder macht immer und überall fotos von sich und anderen. jeder moment im leben wird festgehalten, gepostet, geliked und vergessen. die fotografie, die in der lage ist einen einzigartigen moment für immer einzufrieren hat sich zu einem riesigen bilderstrom gewandelt, ein überfluss von allem, aus dem selten noch ein einzelnes bild herausragt. ein grosses weisses rauschen. aber nicht das digitale ist das problem, sondern die möglichkeit der inflationären, kostenlosen nutzung und deren permanentem gebrauch.
das portraitprojekt „digital zen“ will dem etwas entgegensetzen und sich inhaltlich auf die ursprüngliche idee der fotografie zurückbesinnen. ein innehalten und bewusst werden für den moment, das erleben des gegenwärtigen augenblicks.
in einem ruhigen dunklen raum wird ein portraitstudio aufgebaut. jede/r kann hier mit meiner hilfe ein foto von sich machen. er/sie muss sich aber dafür ca. 20min zeit nehmen. zeit für einen moment der ruhe, der kontemplation, ein in-sich-gehen. kein selfie, sondern ein selbstportrait von diesem moment in seinem/ihrem leben. wenn der mensch bereit ist, macht er mit einem selbstauslöser EIN FOTO, eine langzeitbelichtung, so wie das am anfang der fotografie üblich war, geschuldet der damals noch sehr niedrigen empfindlichkeit der filme. die belichtungszeit wird ca 30s betragen und je nach dem wie sehr der mensch ruhig bleibt oder sich bewegt, wird das bild mehr oder weniger scharf werden. mit diesem wissen wird es seine/ihre entscheidung sein.
zu diesem gemeinsamen erlebten moment soll er/sie ein wort, einen gedanken notieren.
(1) https://blog.mylio.com/how-many-photos-will-be-taken-in-2021-stats/(2) https://de.wikipedia.org/wiki/Weltbev%C3%B6lkerung(3) https://petapixel.com/2011/09/16/film-photography-peaked-in-2000-with-85-billion-photos-taken-then-plummeted/(4)https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1694/umfrage/entwicklung-der-weltbevoelkerungszahl/